Auch dieses Jahr war ich wieder auf der Buchmesse zu Frankfurt, obwohl die Anfahrt und das Parkplatzfinden in den schattigen Schluchten der Ackermannpaläste zuweilen mühselig sein kann.

Aber, nicht nur weil ich kostenlos reinkomme, geh ich gern hin. Und dieses Jahr auch nicht wegen des Messeschwerpunkts zu chinesischer Literatur, die mich janz und janischt interessiert, bei allem Respekt vor der großen Schlitzäugigkeit (grr). Zum Glück gibt es nicht nur chinesische Literatur, nun, es könnte ja noch so kommen, rein statistisch, demografisch und prognostisch gesehen.

Eigentlich gibt es von der Frankfurter Buchmesse nix wirklich Interessantes zu berichten. Vielleicht eine kleine Beobachtung am Rande: Neben der 6 Meter hohen Frittenbude im großen Innenhof der Messe stand ein 2,50 Meter hohes, blaues Brockhaus-Lexikon mit Werbung für die zuständige Standnummer in Halle 3, vom B-Konzern. (links im Bild: Frittenbude, blauer Punkt in der Mitte: Brockhaus, Hintergrund rechts: Messeturm)

Brockhaus 2009

Brockhaus 2009

Wars ein ironischer Verweis, der letzte Stich für Mr. Mohn? Als ich im großen Hof das gewissermaßen auf einem Bein rumstehende Lexikon im Schatten der Frittenbude sah, dachte ich, da war doch früher mal was anderes?  Ach ja, vor 2 Jahren standen an gleicher Stelle gleich 30 Lexika, riesenhaft aufgeblasen wie überdehntes Gummie und von einem Pressemann der damals zuständigen Traditionsverlags-AG zähnefletschend und theatralisch mit Vorhang auf und Bühne frei! präsentiert. Und dafür wurde jemand medienwirksames engagiert: Ein alterwürdiger Mime aus Film und TV, Klaus Müller von Arnim oder so ähnlich, wie stets in feinstes, dunkelgraues Zwirn (doch ohne Einstecktuch) gehüllt, hatte für die 30 Bände Wissen aus aller Welt sein zweites Talent, im fortgeschrittenen Alter entwickelt, das Malen und Zeichnen, das hier und da bereits im Rundfunk lobend erwähnt wurde, zur Verfügung gestellt. Motto des Künstlers: Menschheitszirkus! Das war passend gewählt und das Zirkuspublikum tat kräftig applaudieren. Nun, der Vorhang ist gefallen, ein paar Clowns aus dieser Vorstellung machen weiter, auf kleinerer Bühne.

Was gabs noch? Natürlich wieder Trikont, die haben wirklich schöne Musik, also noch 2 CDs mit finnischem Tango erworben.

Mit dem Parkplatz hatte es übrigens doch noch so gut geklappt, dass mein Kumpel und ich nach Messeschluss janz fix wieder auf Frankfurts Route 66 waren, allen Staus entfliehen und Richtung Osten, auf A5 und A4, leicht davonziehen konnten.

Von Altergecko

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