Archiv für das Tag 'Elite'

Neulich ging ich (altergecko) mal wieder die Linden entlang, der geschäftigen Hauptstadtmeile, umwimmelt von Touristen, fleißigen Dienstleistern in ihren Fahrradtaxis und Autos, die ihre Umwege um die U-Bahn-Baustelle an der großen Kreuzung suchten. Schon etwas fußmüde hatte ich das Glück noch einen Platz in einem Café zwischen dieser Kreuzung und den Haupthäusern der Entscheidungsträger zu finden. Es war Mittagszeit, das Café war brechend voll, denn die Diäten-Nomenklatura hatte Mittagspause. Die Apparatschiks und Apparatschika nebst sonstiger selbstaufgefasster Elite des neofeudalen Kapitalzeitalters gröhlten lautstark und selbstgefällig an ihren Tischen, nur gelegentlich konnte der aufmerksame Zuhörer dazwischen das leise-listige Kichern eines Lobbyisten oder einer Lobbyista vernehmen, und der aufmerksame Riecher dazu den Mundgeruch. Trotz Rauchverbot wurde die viel gerühmte Berliner Luft jetzt doch sehr stickig. Da fiel mir ein, dass einst vor 190 Jahren der Student Heinrich Heine hier spazierte und so schön zutreffend feststellte, dass es denn überhaupt in Berlin keinen Pöbel gibt, außer etwa in den höchsten Ständen. Wie sich die Zeiten in den ausschlaggebenden Dingen doch immer treu geblieben sind.

Ausschlag-gebend

Berliner Luft: Ausschlag-gebend

Eine Forschergruppe um Etymologinnen und Etymologen aus Neufundland konnte jüngst in einer weltweit beachteten Studie zeigen, dass sich „Elite“ nicht wie Wikipedia immer noch behauptet vom lateinischen „electus“ (dt. verwählt) abstammt, sondern dass „Elite“ sich vom gut altfranzösischen crétin (dt. Schwachkopf, -köpfin, pl. -köpfe) ableitet. Die Beweisführung der Wissenschaftler aus Neufundland ist dabei mehr als plausibel und zeigt die große Schnittmenge (i.d.R. 99%), die zwischen Elite und crétin besteht. Natürlich sind nicht alle Details der komplexen Studie dem gemeinen, nicht wissenschaftlich gebildeten Menschen verständlich, nichts desto trotz konnte bewiesen werden, dass das gemeinsame „t“ und das gemeinsame „i“ und auch das fast gemeinsame „e“, letzteres liegt bei crétin etwas fransösisiert vor, Hinweis genug für den gemeinsamen Ursprung von Elite und crétin sind. Nun, der ehrlich fühlende Bürjer wusste es eh schon, zumindest seit 1789, det Bauchjefühl hats nämlich immer schon verraten, das Elite aus crétin besteht.  Desto unverständlicher finden viele, dass Merkels und andere geliebte FDJ-Obere, Wulffs, Ackermanns, auf die Katz gekommene Hundts oder gar der Babst (sächs.) mit Frau Käßmann von manchen als „Elite“ bezeichnet werden, dette wäre ja dann so richtig schlimme Majestätsbeleidigung. Den Babst und die Frau Käßmann insbesondere dürfte es auch ärgern, dass crétin sich etymologisch vom lateinischen „christianus“ herleitet.

mit jrüßen von altergecko