Archiv für das Tag 'Korruption'

Macht korrumpiert, das ist janz jemeiner Jemeinplatz und nix Neues nirjendwo. Und seit Jahrtausenden läuft Korruption gleichmustrig. Zwei Spieler hat das Spiel, und ’ne Bananenrepublik als Spielbrett: Also, da ist eine reiche Institution und ein potenziell einflussreicher Politiker. Nun will man den Politiker für die Sache der Institution gewinnen. Dazu müssen sich beide Spieler sympathisch sein. Sympathie wird leicht mit Gewährung von Vorteilen erreicht. Am einfachsten ist, man steckt dem Politiker Bananen zu. Die Korruption soll nun aber beim dummen Volk keinen Korruptionsverdacht (= Neid, = Aufstandsgefahr) erregen. Also wird eine „Gegenleistung“ verlangt. In der Regel handelt es sich um Beraterverträge, oder noch einfacher um schlichte Vorträge.  Etwa so:
Banker J von Bank D will dem Politiker P 60.000 Bananen zukommen lassen. Man duzt sich schon. Dafür sollte es aber drei Vorträge zu 60 Minuten zzgl. 30 Minuten Zwangssektempfang geben, einen Vortrag zu 20.000 Bananen in der Zentrale von D, der gleiche Vortrag für 20.000 Bananen in der Filiale X von D und noch so’nen Vortrag zu 20.000 Bananen in der Filiale Y von D. Dabei darf es sich immer um den gleichen Vortrag handeln, soll ja nicht zu viel Arbeit machen. Im Report gibt der Politiker öffentlich an, drei Vorträge in Kategorie 3 (über 7000 Bananen) gehalten zu haben.
Das wird in Bananenrepubliken immer so sein. Kennen auch wir nicht anders. O.k., wenn das Volk es unbedingt will, kann es die Spieler auch mal zwangsaustauschen. Dann gibt es Gurken.

Vortragsbananen

so viele und noch mehr Vortragsbananen (Bild: Steve Hopson)

Und die Moral von der Jeschicht‘: ätsch, die jibt es nüscht. Ach, noch was: Janz verwegene Vortragshonorarbananenempfänger behaupten gar, Transparenz gäbe es nur in einer Diktatur, und als Interessenvertreter seien sie ja schließlich auch keine Knechte des Kapitals. So viel Bananenweisheiten ergeben immerhin reichlich rutschigen Schalenmist.

Für die neue Reihe Hauptstadtnotizen begrüßen wir als neuen Autor VS!
VS! kennt sie, die Hauptstadt, die uns fortlaufend brummend ihren Bären aufbinden möchte…. VS! weiß, wo Politiker jünstije Kredite bekommen…VS! weiß, wo jenau Ackermann im Kanzleramt saß, doch wen interessieren die Äffchen aus Politik und Kapital schon. Viel wichtiger: VS! kennt die heiligen Tempel von Kunst und Bildung: Galerien, heimliche Tuilerien, die Humboldts, Hörsalgeräusche.  Altergecko freut sich auf VS!

Hauptstadtnotizen – Teil1

Freitag, 27. Mai 2011: Tagsüber Dinge erledigt: Flaschen weggeschafft, alkoholfreies Bier gekauft, zu Aldi einkaufen, Joggen im Grunewald, schlechte Zeit, Bibliothek Bücher vorgelegt und verlängert, 24 Stück nun schon seit zwei Jahren nicht geschafft zu lesen. Zu Hause Mail für den Sonntagsausflug geschrieben. Dann der berüchtigte Vernissage-Abend:

  • 18 Uhr nach SMS von einem der Ausgehverbrecher lange in der Dorotheenstr. nach dem Richtfest gesucht, nicht gefunden.
  • 19 Uhr Zwei Galerien in der Heidestr., 1 Raki getrunken
  • 19:30 Lehrter Str. 37, 2 ½ Gläser Rotwein
  • 20 Uhr Weil viele Leute auf dem Gehweg standen, zufällig zu einer Galerie in der Kleinen Hamburgerstr. Dort bestimmt 5 kleine Becks Bier getrunken. Jens-Uwe und Igor angerufen.
  • 21 Uhr Auguststr. Schicki Galerie, Bier, Drinks und Buffet mit rohem Fleisch. Sogar Musik, Tanz und Mädchen, aber keine kennen gelernt. 23:30 Uhr satt und betrunken zu Hause, 0:13 Uhr noch ein Mail an Igor gesendet.
  • Leider nicht mehr geschafft: Uhlandstr. 45, Kollwitzstr. 54, Tabori-Theater-Preis im Radialsystem, Holzmarktstr. 33

VS!