Archiv für das Tag 'Schloss Oranienbaum'

Soweit ists gekommen, unser Hauptstadtkorrespondent VS! auf Wallfahrt, nächstes Mal wieder frisch aus dem Kanzlerinnenamt, äh, aus der Kanzlerämtin, äh, oder vom Barrosoamt, wie auch immer, ein, zwei, drei Lutherbier, Prost!

Der Reformationstag 2011 – wie kann man den Tag würdiger begehen als nach Wittenberg zu fahren, denn hier hat er ja gelebt und gewaltet. Also ging es von Berlin mit Zug und Fahrrad zum dortigen Reformationsfest. Das hat zwar wegen Schienenersatzverkehr doppelt solange gedauert, aber dafür brauchte man gleich mal fast nix bezahlen. So kam auch ein Zwischenaufenthalt von über einer Stunde in Jüterbog zustande. Ein kleines Städtchen in Südbrandenburg, wo man eigentlich immer nur durchfährt. Die unfreiwillige Zeit nutzte ich und fuhr kreuz und quer durch das schöne und zu Unrecht halbvergessene Städtchen. Ist wirklich ein Besuch wert.

Am Mittag dann in Wittenberg angekommen war schönstes sonniges Wetter, viele Leute und alles ganz Luther: Lutherbratwurst, Lutherkekse, Reformationsbrötchen, Lutherwein, Lutherbier, Lutherbraten usw.. Alles schön teuer, dünn und nur halb soviel drin. Ich habe dann erst einmal zwei Lutherbockwürste gegessen, denn das schien mir mit 1,50 Euro das billigste auf dem ganzen Fest. Aber just in dem Moment war die Kasse unbesetzt. Irgendwann nachmittags bin ich die knapp 20 km mit dem Rad zum Schloss Oranienbaum gefahren. Dort war dann bereits dicker Nebel über den Elbeniederungen. Der Park und Schloss war sehr schön, fast schöner als in Wörlitz, weil kleiner, lieblicher und abgelegner. Bereits schon dunkel ging es auf dem Elbdamm wieder zurück nach Wittenberg. Am Kiosk dort dann das wohlverdiente Feierabendbier. Und das schnell mal von 1,50 auf 1 Euro heruntergehandelt. Weil so günstig, gleich ein zweites hinterher gezischt.
Es war bereits Abend, noch einmal über den Markt geschlendert und hier diese teuren Mittelalter-Käseschinkenbrötchen geschenkt bekommen. Weil sie in ihrem protestantischen Arbeitseifer zu viele davon gebacken hatten, wurde sie diese nicht mehr los. Dafür aber waren sie christlich freigiebig. Einen ganzen Beutel bekam ich davon. Spät nach Hause gekommen, ging ich müde und satt ins  Bett – wohl wie Luther.

VS!